So: pünktlich zwei Wochen nach dem ersten Brief konnte ich nun das „finale“ Schreiben der Krankenkasse in der Hand halten. Dieses ist mir inkl. dem Gutachten des Mdk zugeschickt worden. Es ist die Ablehnung meines Pumpenantrags. Auszug aus dem MdK Gutachten:
Unter Würdigung der vorgelegten Unterlagen kann die sozialmedizinische Indikation seitens des Gutachters nicht nachvollzogen werden.
Das Gutachten selbst wiederspricht sich in gewisser Weise:
Beurteilung der Blutzuckerwerte und – dokumentation:
Die vorliegende Dokumentation ist vollständig und gut geführt. Es werden alle relevanten Informationen dokumentiert. Die Blutzuckermessungen erfolgten im Mittel 4 bis 5x pro Tag.
und später:
Die Blutzuckermessungen wurden teilweise nicht mindestens 4 x täglich durchgeführt.
Ich habe daraufhin mit meiner Diaberaterin gespochen, wie wir nun fortfahren. Ihre Idee war, dass ich noch einen Monat Tagebuch nachreichen und die fehlenden (Nacht)-Werte aus dem Dexcom bauen kann.
Leider sind die Dexcom-Daten für nachts wegen meines Flüssigkeitshaushalts kaum bis gar nicht zu gebrauchen.
Nun stehe ich also vor der Entscheidung was ich tun soll:
Bei mir spielt in die Entscheidung für den Widerspruch oder nicht, noch ein ganz anderer Fakt mit rein: Eigentlich bin ich auf der Suche nach einer neuen Krankenkasse. Die BKK Pfalz zählt aktuell zu den teuersten gesetzlichen Kassen. Diese nimmt 1.2% Zusatzbeitrag und ist damit nochmal 0.3% teurer als der Schnitt. Der Plan war, sobald die Bewilligung da ist, die Kasse zu wechseln. Aber nun bin ich stark am überlegen, das erst zu machen und dann einen ganz neuen Pumpenantrag zu stellen. Mein Arzttermin im Juli wäre dann der 1. gleich (ich versuche immer den 1. Mittwoch im Monat den 7.30 Termin zu bekommen). Da könnte man das alles fertig machen und gleich die neue Kasse (bei der ich ja dann ab 1. Juli wäre) damit nerven. Meine Dia-Beraterin sagte, ich soll mal die potenzielle neue Kasse anrufen und gleich nach der Kostenübernahme fragen. Es gibt wohl Kassen, die das schon machen, bevor man überhaupt dort versichert ist. Quasi als Wechselbonus
Nun meine Frage an euch: Zu welcher Kasse würdet ihr wechseln? Habt ihr da positive / negative Erfahrungen gemacht?
Ps: Wer sich für dafür interessiert: Hier gibt’s das komplette MdK Gutachten
Hey Matthias,
ich bin bei der Barmer GEK versichert und hatte bei denen auch meine Pumpe beantragt. Nach den ersten drei Monaten mit Pumpe kam als Antwort zurück, dass sie noch nicht sehen könnten, ob die Pumpe besser für mich sei.
Sie gaben mir daraufhin noch eine zweite Testphase von weiteren drei Monaten. Das lag vielleicht auch daran, dass ich in meiner persönlichen Stellungnahme zu der ersten Testphase bei Abgabe meiner Dokumentation geschrieben hatte, dass ich gerne noch mehr ausprobiert hätte mit der Pumpe. Vielleicht lag es auch an der Argumentation meines Diabetologen (Familiengründung, kannst du vermutlich nicht als Argumentationspunkt nennen).
Die zweite Testphase konnten wir sogar noch um einen Monat verlängern, da wir gegen Ende der Testphase noch ein CGM angelegt hatten und ich die Dokumentation dazu gerne mit an die KK geschickt hätte. Hat zum Schluss alles wunderbar geklappt.
Vielleicht wäre die Barmer GEK auch was für dich?
LG und schönen Rest-Sonntag!
Mel
Ich habe das Gefühl, dass bei kleineren Kassen oftmals mehr Spielraum für „Kundenorientierung“ besteht.
Hey! Ich bin bei der TK familienversichert. Alles lief problemlos. Tagebücher, Gutachten und dann wurde mir eine 4monatige Testphase gewährt. Danach habe ich eine dauerhafte Verordnung bekommen. Ich kann nichts negatives über die TK berichten, aber wahrscheinlich ist es immer individuell. Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg!
Eine Alternative waere noch eine KK, die die Pumpenkosten mittlerweile ohne Genehmigungsverfahren der ueblichen Art uebernehmen.
Soweit ich mich erinnere haben Roche und Medtronic mit der AOK Hessen entsprechence Vereinbarungen getroffen.
Hier entscheidet der Arzt und verordnet die Pumpe, die KK uebernimmt die Kosten ohne Beurteilung durch den MdK.
Hallo Stefan,
die Idee hatte ich schon schon. Leider – oder zum Glück? – hat mir meine Dia-Ärztin davon abgeraten. Da gab es wohl in der Vergangenheit immer mal wieder Probleme mit anderen Dingen. Außerdem so schätzt sie, wird die AOK über kurz oder lang auch einen höheren Zusatzbeitrag nehmen müssen, bei der Mitgliederzusammensetzung.
Viele Grüße
Matthias