Eine Woche Detox zum Start der Fastenzeit
Dieses Jahr haben meine Freundin und ich uns vorgenommen, mal eine Detox-Kur auszuprobieren. Ich habe zwar aktuell kein Kaffee- und Cola-Problem mehr, da ich Kaffee sowieso nicht mag und auch seit dem 01.01.2017 (mal wieder) keine Softdrinks mehr trinke, aber so ein bisschen Entschlacken tut dem Körper sicher auch mal ganz gut.
Meine Freundin ist auf eine Kur auf der Freundin-Seite (*sigh*, ich hoffe durch Google ) aufmerksam geworden. Diese Kur umfasst generell zwei Saft- und Suppe-Tage, gefolgt von sieben Detox-Tagen. Danach kommen fünf Auftau-Tage, um den Körper wieder an “echtes”-Essen zu gewöhnen. Da in den Aufbau-Tagen allerdings in den Hauptgerichten Fisch oder Fleisch enthalten war, haben wir diese einfach durch einfaches veganes / vegetarisches Essen ersetzt. Die ganze Zeit soll man natürlich noch viel Flüssigkeit – vornehmlich Wasser – zu sich nehmen.
Meine Erfahrung damit: Die ersten zwei Tage mit Essen ohne Textur waren ziemlich hart. Da es aber immerhin mehr oder minder den ganzen Tag Suppe und Saft gab, hatte ich – im Gegensatz zu meiner Freundin – zumindest mit dem Hunger kein Problem. Aber da ich sowieso keinen Hunger oder Durst habe, habe ich wohl leichtes Spiel Mein Problem mit den beiden Suppen war eher, dass sie viel zu viel waren. Auch wenn man sie über den Tag verteilt essen soll, war mein Plan, den Saft morgens und abend zu trinken und mittags die Suppe zu essen. Aus dem Rezept bekommt man allerdings ca. einen Liter Suppe pro Person, was ungefähr drei Suppenteller sind. Also gabs zum Mittagessen zwei große Teller Suppe und abends dann noch einen. Sodass ich am Ende der zwei Tage eigentlich nie wieder Suppe essen wollte. Der Smoothie, den es am ersten Tag gab, war super lecker: Erdbeer-Orange. Gefrorene Erdbeeren am Abend zuvor in den Mixer, morgens frisch gepressten O-Saft drauf, durchmixen und fertig. Definitiv ein Frühstück, das wir nach der Kur auch wieder machen wollen.
Nachdem man die ersten zwei Tage hinter sich gebracht hat, gibt’s wieder “richtiges” Essen. Auch hier waren einige Rezepte dabei, die wir bestimmt – wenn auch vielleicht abgewandelt – mit in unser Standard-Repertoire aufnehmen werden. So gab’s an Tag drei eine ziemlich leckere Kartoffel-Lauch-Suppe und am vierten Tag einen ziemlich leckeren Kreta-Salat mit Tomate, Rucola und Oliven. Die Rezepte könnt ihr auch hier angucken / runterladen.
Und was macht der Blutzucker? Der tut bei dem Essen mit den wenigen Kohlenhydraten so ziemlich gar nichts mehr. Ich habe zu keiner Mahlzeit mehr einen Bolus abgegeben, so liefen also nur die 14IE Basal durchgängig. Was mir dabei aufgefallen ist: wenn ich als Vormittagssnack eine halbe Mango gegessen habe, macht das dem BZ so gut wie nichts. Wenn ich diese allerdings am Nachmittag esse, lässt ihn das so um 60 mg/dl steigen. Da fehlt dem Körper dafür also noch etwas. Nachdem ich normalerweise im Schnitt so um die 60 IE/Tag verbrauche, komme ich aktuell mit insgesamt rund 22 Einheiten am Tag (davon ca knapp 15 Basal aus. Und ich merke das auch in der Insulin-Empfindlichkeit. So musste ich auch meine Korrektur um 20% kürzen, um nicht im Unterzucker zu landen. Dass ich mich wegen zu niedrigem BZ unwohl gefühlt habe, ist zum Glück auch nur zwei Mal in der ganzen Zeit aufgetreten. Wobei mein Unwohlsein-Bereich bei unter 96 mg/dl anfängt – also noch ziemlich weit weg von dem Bereich anderer.
Ich denke, die Kur mal auszuprobieren hat mir ganz gut getan – aus mehreren Gründen:
Bessere Insulin-Empfindlichkeit, denn diese hat in letzter Zeit ziemlich gelitten. Gerade wenn man viel unterwegs ist und ausschließlich “ungesundes” Essen isst, da kam ich schon mal auf einen Verbrauch von 90 IE/Tag. Zusätzlich bringt so eine “Diät” – auch wenn ich mich weigere, das Ganze so zu bezeichnen – einen gewissen Gewichtsverlust mit sich. Ich konnte in den neun Tagen insgesamt 3.8 kg abnehmen und das ohne wirklich zu hungern. Ein weiterer netter “Nebeneffekt”: Man muss alles frisch, oder zumindest selbst kochen. Wir haben in der Zeit viele neue Dinge ausprobiert, wobei auch einige Dinge dabei sind, die sicher nicht mehr auf unserer Speisekarte landen Außerdem finde ich, ist das Ganze auch ziemlich günstig – mal abgesehen von der Zeit, die man in der Küche verbringt. So haben wir jetzt für die ersten sieben Tage ca. 100 € für zwei Leute komplett ausgegeben. Also 50 € pro Person. Wenn ich mir überlege, was ich sonst so ausgebe: 3 € für’s Frühstück im Büro und dann nochmal 5-7 € für’s Mittagessen – da bin ich ja schon bei fünf Tagen im Büro ohne Abendessen bei 30-50 €. Und in der Kur hat man vormittags und nachmittags noch einen Snack, wie beispielsweise eine halbe Mango, die ich sonst ja auch nicht kaufen würde.
Von meiner Seite aus besteht auf jeden Fall die Empfehlung, so eine Kur mal selbst zu testen.
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