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Die Medien – Gewünschter Unterschied Typ 1 & Typ 2

Auf dem T1 Day in Berlin ging es im Zusammenhang mit Medienarbeit unter anderem mal wieder darum, den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 deutlich zu machen. Im ersten Artikel habe ich ja schon erklärt, wie Nachrichten entstehen. Wenn man also den Medien keine gescheiten News liefert, dann kommen halt auch keine gescheiten News raus.

Mir persönlich geht dieses Gejammer bezüglich der Unterscheidung Typ 1 / Typ 2 ganz grundsätzlich megamäßig auf den Keks. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, woher dieser „Brass“ auf die Typ 2er kommt. Also was sind denn die Unterschiede aus meiner Sicht?

Typ1: Auto-Immunkrankheit, Ausbruch meist im Kindesalter, man ist bald auf Insulin angewiesen, Tabletten (nicht zugelassen, aber manche nehmen trotzdem welche, weil die auch besser für die Wirkung / Dosis sind)

Typ2: Spätfolge: Die Bauchspeicheldrüse steigt irgendwann aus und man ist auf externes Insulin angewiesen… (Same Story as T1)

Vielleicht verstehe ich das Ganze auch nicht, weil ich 3 Jahre lang laut Diagnose Typ 2 hatte und dann zu Typ 1 LADA umdiagnostiziert wurde. In der Therapie gab es NULL Unterschied. Ich musste von Anfang an Blutzucker messen, Insulin spitzen – das volle Programm eben.

Was ich dagegen voll verstehen kann ist, dass man keinen Mist in der Zeitung lesen will. Aber die meisten Nachrichten sind zu 90% auch für Typ 2er falsch. (Wir ignorieren mal alle Typ 3er in der Diskussion?!). Besonders häufig wurde das Wort „Zuckerkrankheit“ genannt, welches ein synonym für Diabetes mellitus ist – und zwar ganz offiziell laut Duden!

Gut, vielleicht war dieser Begriff vor x Jahren nicht sehr glücklich gewählt, aber damit müssen wir nun einmal jetzt leben. Die „Dürfen Sie denn was Süßes essen?!“-Frage kommt aus einer Zeit, in der die Reduzierung von KH-reichem Essen wohl die erste Maßnahme war, um den Blutzucker zu senken. An sich ist da ja auch nichts schlimmes dran – in meinen Augen zumindest. Wer darauf keiner gute Antwort parat hat oder damit nicht umgehen / aufklären kann, hat IMHO ein ganz anderes Problem. Ich habe persönlich noch nie eine negative Erfahrung mit solchen Nachfragen aus Unwissenheit gemacht. Alle Leute, die ich bis jetzt aufklären wollte, waren eher interessiert an der Story…

Aber nochmal kurz zurück zur Typ 1 / Typ 2 Diskussion: Ich habe das Gefühl, dass sich die Typ 1er immer als „was Besseres“ sehen, als die Typ 2er. Wie seht ihr das Ganze? Ist das so? Woran kann das liegen?

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